1. Oktober 2024

Critical Whiteness – Workshop für Mitarbeitende

Eine kritische Auseinandersetzung mit Privilegien und Vorurteilen

Im diesjährigen Fortbildungsangebot für Campus-Mitarbeitende im Rahmen der Mitgliedschaft im Netzwerk Charta der Vielfalt ging es um die kritische Betrachtung von Privilegien, unbewusste Vorurteile, als Grund für Diskriminierung (englisch: Unconscious Biases), um Single Story, die Vorurteile und Rassismus fördern und um Critical Incidents, eine Methode, die uns dabei unterstützt, konfliktbehaftete Situationen zu beobachten und zu hinterfragen, um diese zukünftig besser lösen zu können.

Durchgeführt und geleitet wurde der Workshop von María Linares, Lehrerin und Mitglied der Arbeitsgruppe SOR/SMC in unserer Schule sowie freie Künstlerin.

Aufstellungsübung und Kennenlernen

Nach einer kurzen Vorstellungsrunde startete der Workshop mit einer Soziometrischen Aufstellungsübung. An sich gegenüberliegenden Säulen war ein Schild mit “Ja” sowie eines mit “Nein” angebracht. Es wurde dann ca. 20 verschiedene Fragen gestellt, und je nach eigener individuellen Antwort, stellten sich die Teilnehmenden entweder bei ja, nein oder dazwischen auf.

Räumlich positioniert haben sich die Workshop-Teilnehmenden beispielsweise auf die Frage:

  • “Ich habe mindestens 1 Jahr in einem anderen Land als Deutschland gelebt.” oder
  • “Ich kenne den Namen von mindestens drei berühmten schwarzen Personen, die nicht aus dem Bereich Sport oder Musik kommen.” oder
  • “Ich kenne mindestens drei berühmte asiatische Schauspieler*innen.”

Die Fragen dienten der Hinführung zum Thema versteckte Vorurteile.

Label Yourself

In der nächsten Übung ging es um Identitätsmerkmale. Aus einer Wörtersammlung wählte jede Person drei Begriffe, die einen selbst am besten beschreiben

Es wurde deutlich, dass jede*r entsprechend der individuellen Lebensbiografie eine ebenso individuelle Auswahl traf und jeder Begriff für sich eine Botschaft war, oft hinterlegt mit Vorstellungen und manchmal auch Vorurteilen. Aber vor allem wurde es klar, dass sich selbst beschreiben zu können und dass diese Beschreibung angenommen wird, an sich schon ein Privileg ist.

Privilegien

Die Teilnehmenden beschäftigten sich zunächst mit der Frage, was Privilegien sind. Kontrovers wurde die Frage behandelt, ob ein Privileg leistungslos jemandem zugesprochen wird oder ob auch eine Leistung zu Privilegien führt. Zudem ging es um die Frage, inwiefern gesellschaftliche Normen eine Rolle spielen. Weitere Fragen waren: Wie fühlt es sich an, wenn man Privilegien besitzt? Festigen sie Hierarchien? Wie können vorhandene Privilegien genutzt werden?

Die Gefahr einer einzigen Geschichte – The danger of a single story

Im vorletzten Teil des Workshops stellte María Linares den Workshop-Teilnehmenden das Phänomen der Single Story nach der nigerianische Schriftstellerin Chimamanda Adichie vor. Geschichten und Erzählungen prägen unser Leben und unsere Kulturen. Dabei handelt es sich oft um viele, sich überlappende verschiedene Geschichten, sodass aus verschiedensten Perspektiven erzählt wird. Was passiert jedoch, wenn die vielen Storys immer nur aus einem Blickwinkel erzählt werden? Diese Frage ergründete 2009 Chimamanda Adichie in einem TED Talk indem sie berichtete, mit welcher einseitigen englischen Version von Erzählung sie aufgewachsen ist und wie dies ihre Romane beeinflusste. Chimamanda Adichie warnt davor, dass wir, wenn wir nur eine einzige Geschichte über eine andere Person oder Land hören, eine bedenkliche vorurteilsbehaftete Erzählung riskieren.

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Die Methode der Critical Incidents

Doch wie damit umgehen? Wie kann man kritische Situationen betrachten, um (versteckte) Vorurteile oder Single Story zu erkennen? Hierfür wurde die Methode der kritischen Ereignisse (englisch: Critical Incident Technique, kurz CIT) entwickelt. Critical Incidents sind kurze typische Erzählungen, die als Fallstudien menschlicher Verhaltensweisen in der  Interaktion dienen. Anhand dieser kann die eigene Wahrnehmung zum Entstehen von Konflikten aufgrund kulturbedingter Missverständnisse gestärkt werden.

Die Analyse von Critical Incidents soll zur Reflexion möglicher Ursachen und alternativer Handlungsmöglichkeiten anregen, aber auch der Gefahr von Zuschreibung und Stereotypisierung antgegenwirken und die Teilnehmenden für multiple Hypothesenbildung zu sensibilisieren.ebnis führen können.

Literaturempfehlungen

Fazit: Die abschließende Fragerunde ergab, dass für die meisten der Teilnehmenden der Aspekt der Single Story neu war. Einigkeit herrschte zudem über die Notwendigkeit, sich immer wieder aufs Neue über die kulturellen und gesellschaftlichen Einflüsse, die Rassismus verursachen, auseinander zu setzen. Vielen Dank für diesen Workshop an María Linares.

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