31. März 2025

Ohne Sie geht nichts. Berufschancen von Medizinischen Fachangestellten (MFA)

Ohne Medizinische Fachangestellte würde der Alltag in vielen Arztpraxen, Krankenhäusern und anderen Gesundheitseinrichtungen nicht funktionieren. Sie sorgen dafür, dass alles gut organisiert ist und dass Patient*innen gut versorgt werden. Ihr Beruf ist nicht nur wichtig, sondern auch mit viel Verantwortung verbunden. Sie tragen dazu bei, dass Ärzt*innen ihre Arbeit gut machen können. Der Bedarf an Fachpersonal ist groß, die Berufschancen sehen dementsprechend gut aus. 

Wo arbeiten Medizinische Fachangestellte

Medizinische Fachangestellte (MFA) arbeiten nicht nur in Arztpraxen. Ihr Wissen und ihre Fähigkeiten sind in vielen Bereichen gefragt. Sie kümmern sich um Patient*innen, organisieren Abläufe und helfen bei Behandlungen. 

Klassische Einsatzorte

Die meisten MFA unterstützen Ärzt*innen bei Untersuchungen, vergeben Termine und kümmern sich um die Patientenbetreuung und die Organisation der Abläufe in der Praxis. Dabei gibt es zwei Hauptbereiche: 

  • Allgemeinmedizinische Praxen: MFA arbeiten in Hausarztpraxen und versorgen Patient*innen mit unterschiedlichen Gesundheitsproblemen. Sie messen Blutdruck, nehmen Blut ab und helfen bei kleinen medizinischen Eingriffen. 
  • Facharztpraxen: MFA arbeiten auch in Praxen von Fachärzt*innen, z. B. bei Augenärzt*innen, Hautärzt*innen oder Orthopäd*innen. Dort übernehmen sie spezielle Aufgaben wie Seh- oder Hörtests, Allergietests oder Röntgenaufnahmen. 

Ein weiterer klassischer Einsatzort sind Medizinische Versorgungszentren (MVZ). Diese Einrichtungen bieten verschiedene medizinische Fachrichtungen unter einem Dach. MFA haben dort ähnliche Aufgaben wie in Arztpraxen, arbeiten aber oft mit mehreren Fachärzt*innen zusammen. 

Alternative Arbeitsfelder außerhalb der klassischen Arztpraxis

Neben Arztpraxen gibt es viele andere Arbeitsorte für MFA. 

  • Krankenhäuser und Kliniken: Hier arbeiten MFA in der Notaufnahme, auf Stationen oder in speziellen Abteilungen wie der Radiologie oder Kardiologie.  
  • Gesundheitsämter und öffentliche Verwaltung: MFA helfen bei Gesundheitskontrollen, Impfkampagnen oder der Aufklärung über Krankheiten. Sie arbeiten auch im Bereich Hygiene und Infektionsschutz. 
  • Betriebliche Gesundheitsdienste großer Unternehmen: Große Firmen haben eigene Betriebsärzte. MFA unterstützen dort bei Gesundheitschecks für Mitarbeitende, organisieren Untersuchungen und helfen bei Erste-Hilfe-Maßnahmen. 
  • Forschungsinstitute und Pharmaindustrie: In der medizinischen Forschung helfen MFA bei Studien. Sie betreuen Studienteilnehmende, nehmen Proben und dokumentieren Ergebnisse. In der Pharmaindustrie arbeiten sie z. B. in Laboren oder bei der Qualitätskontrolle von Medikamenten. 
  • Krankenkassen: MFA unterstützen bei der Abrechnung medizinischer Leistungen und beraten Versicherte, zum Beispiel bei Fragen zu Behandlungen oder Medikamenten. 
  • Sanitätshäuser und Medizintechnikunternehmen: MFA beraten Kund*innen und zu Hilfsmitteln wie Rollstühlen, Bandagen oder Prothesen. Sie erklären, wie diese richtig angewendet werden, und unterstützen den Verkauf. 
  • Telemedizinische Anbieter: Durch die Digitalisierung gibt es immer mehr Online-Sprechstunden. MFA arbeiten in Call-Centern oder digitalen Gesundheitszentren und betreuen Patient*innen per Telefon oder Videochat. Sie helfen bei der Terminvergabe und klären erste Fragen. 

 

Weiterbildungsmöglichkeiten und Karrierechancen 

Nach der Ausbildung gibt es viele Möglichkeiten, sich weiterzuentwickeln. MFA können sich spezialisieren, eine Weiterbildung machen oder sogar studieren. 

Spezialisierung 

  • Praxismanagement: MFA übernehmen die Organisation in der Praxis, kümmern sich um Abrechnungen und leiten das Team. 
  • Hygiene: MFA mit einer Spezialisierung in Hygiene sorgen dafür, dass in Praxen und Kliniken alles sauber und sicher ist. 
  • Notfallmedizin: Hier lernen MFA, wie sie in Notfällen schnell und richtig reagieren. 

Weiterbildung zur*zum Fachwirt*in im Gesundheitswesen
Eine beliebte Weiterbildung für MFA ist der*die Fachwirt*in im Gesundheitswesen. Mit dieser Qualifikation können MFA Führungsaufgaben übernehmen, zum Beispiel als Teamleitung in einer Arztpraxis oder einem Krankenhaus. 

>> Hier geht’s zum Weiterbildungs-Angebot von Campus Berlin

 

Aufstiegsmöglichkeiten

Wer Verantwortung übernehmen möchte, hat verschiedene Möglichkeiten: 

  • Praxismanager*in: MFA, die sich im Praxismanagement weiterbilden, leiten die Abläufe in einer Arztpraxis. 
  • Abteilungsleitung: In größeren Kliniken oder Gesundheitszentren können MFA eine Abteilung leiten und Teams koordinieren. 
  • Medizinische Kodierfachkraft: Hier geht es um die Abrechnung von Behandlungen und die Verwaltung medizinischer Daten. 

Alternative Studiengänge

MFA, die ihr Wissen vertiefen wollen, können nach der Ausbildung auch studieren. Einige passende Studiengänge sind: 

  • Gesundheitsmanagement: Hier lernen Studierende, wie Gesundheitseinrichtungen organisiert und geleitet werden. 
  • Pflegewissenschaften: Dieser Studiengang vermittelt Wissen über Pflege und medizinische Versorgung. 
  • Medizinpädagogik: Sie werden befähigt, an einer Berufsfachschule im Gesundheitswesen zu unterrichten. 

 

Engpassberuf – Berufschancen und Karriere als MFA 

Medizinische Fachangestellte (MFA) sind in Deutschland sehr gefragt. Viele Arztpraxen, Krankenhäuser und andere Gesundheitseinrichtungen suchen dringend nach Fachkräften und Nachwuchs, der Karriere machen will. Doch es gibt nicht genug Bewerber*innen, der Bedarf bleibt groß. Das macht die Situation auf dem Arbeitsmarkt angespannt. 

 

Aktuelle Engpassanalyse der Bundesagentur für Arbeit 

Die Bundesagentur für Arbeit untersucht jedes Jahr, in welchen Berufen ein Fachkräftemangel besteht. Die Ergebnisse für MFA zeigen, dass es in vielen Regionen nicht genug Fachkräfte gibt. 

Laut der neuesten Engpassanalyse liegt der Wert für MFA bei 2,3. Das bedeutet: In diesem Beruf gibt es einen Fachkräftemangel. Je höher dieser Wert ist, desto schwerer ist es für Arbeitgeber, offene Stellen zu besetzen. Die Vakanzzeit für Stellen beträgt sogar 76 Tage. Die Vakanzzeit gibt an, wie lange eine gemeldete Arbeitsstelle ab dem frühestmöglichen Besetzungstermin unbesetzt bleibt. Die Arbeitslosenquote liegt bei gerade einmal 2 Prozent in diesem Berufsfeld. In der Zusammenfassung heißt das: 

  • Es gibt mehr freie Stellen als Arbeitssuchende in diesem Beruf. 
  • Viele Praxen und Kliniken brauchen mehrere Monate, um eine MFA-Stelle zu besetzen. 
  • MFA ist ein echter Engpassberuf mit hohem Bedarf an Nachwuchs 

Das zeigt: Wer eine Ausbildung als MFA macht, hat sehr gute Chancen, schnell eine Arbeit zu finden. 

 

Prognose für die kommenden Jahre

In Zukunft wird der Fachkräftemangel bei MFA wahrscheinlich noch größer. Dafür gibt es mehrere Gründe. 

Demografischer Wandel und steigender Fachkräftebedarf 

  • Die Bevölkerung in Deutschland wird älter. Ältere Menschen brauchen mehr ärztliche Betreuung. Das bedeutet: Der Bedarf an MFA wird weiter steigen. 
  • Viele MFA gehen in den nächsten Jahren in Rente. Es werden nicht genug neue MFA ausgebildet, um diese Lücken zu füllen. 

Wachsende Bedeutung durch zunehmende Patientenzahlen 

  • Immer mehr Menschen brauchen ärztliche Hilfe, zum Beispiel wegen chronischer Krankheiten oder wegen einer alternden Gesellschaft. 
  • Auch neue medizinische Möglichkeiten, wie moderne Krebsbehandlungen oder digitale Sprechstunden, erhöhen die Arbeitsbelastung in Arztpraxen und Krankenhäusern. 

Digitalisierung und Automatisierung im Gesundheitssektor als Herausforderung und Chance 

  • Immer mehr Arztpraxen nutzen digitale Systeme für Terminvergabe, Abrechnung und Patientenverwaltung. MFA müssen sich daher immer besser mit Computern auskennen. 
  • Die Telemedizin wächst. MFA arbeiten immer häufiger mit digitalen Plattformen, um Patient*innen per Video oder Telefon zu betreuen. 
  • Automatisierung kann einige einfache Aufgaben übernehmen, zum Beispiel die Abrechnung oder Terminverwaltung. Aber MFA bleiben unersetzlich, wenn es um die Betreuung von Menschen geht. 

 

Fazit – Ihre Karriere als MFA wartet 

Medizinische Fachangestellte (MFA) sind ein sehr wichtiger Teil des Gesundheitswesens. Ohne sie könnten Arztpraxen, Kliniken und viele andere Einrichtungen nicht richtig funktionieren. Der Beruf ist vielseitig und bietet viele Möglichkeiten. 

  • MFA arbeiten nicht nur in Arztpraxen, sondern auch in Krankenhäusern, Krankenkassen, Forschungsinstituten oder in der Telemedizin. 
  • Der Arbeitsmarkt für MFA ist sehr gut. Es gibt mehr offene Stellen als Bewerberinnen und Bewerber. 
  • In vielen Regionen gibt es einen Fachkräftemangel, vor allem auf dem Land. 
  • Die Digitalisierung verändert den Beruf. MFA müssen immer häufiger mit Computern und Online-Systemen arbeiten. 
  • Es gibt viele Weiterbildungsmöglichkeiten, zum Beispiel in den Bereichen Praxismanagement, Notfallmedizin oder Hygiene. Auch ein Studium ist möglich. 

 

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