18. Juli 2023

Ganz persönliche Einblicke in den Pflegealltag

Ausbildungsklasse Sozialassistenz vor dem Praktikum – Von Erwartungen und Befürchtungen

Unterricht in der schulischen Berufsausbildung hat viele Vorteile. Einer davon ist, dass die Klassenleitung Stimmungen und Ängste in ihrer Klasse wahrnimmt und aufgreifen kann.

Als das obligatorische Praktikum[1] für die Klasse in einem Pflegepraxisbetrieb anstand, bemerkte die Klassenleiterin Frau Michaela Vanhoof genau dies: Unsicherheit und Unruhe.

Viele Fragen beschäftigten die Schüler*innen: Was kommt auf mich zu? Wie gehe ich damit um, wenn ich Menschen mit Pflegebedarf wasche, sie mit Essen versorge. Was machen die vielen Gerüche in einem Pflegebetrieb mit mir? Kann ich angemessen mit Demenz erkrankten Menschen umgehen? Werde ich alles richtigmachen?

Ein Unterrichtstag mit dem „Pflege-Rapper“ Dustin Struwe

Steckbrief

Dustin Struwe besser bekannt als Pflegerapper DENA @denamusik

Geboren in Berlin, Ausbildung und wohnhaft in Coburg

Musik als Leidenschaft. Seit mehr als 10 Jahren Rap als Sprachrohr. Verarbeitet seine Erlebnisse und Gedanken zum Thema Pflege. Sozialkritisch, ehrlich und direkt.

Berufsalltag Altenpflege – Ganz persönliche Einblicke ­von Dustin Struwe

Die passende Idee kam Frau Vanhoof beim Musik hören. Einen Unterrichtstag mit Dustin Struwe, bekannt als rappender Altenpfleger mit Leidenschaft, Künstlername Dena.

Dustin Struwe, arbeitet seit über 10 Jahren in diesem Beruf. Sein Ventil und seine Passion sind der Rap. Hier verarbeitet alles, was ihn im Beruf beschäftigt, inklusive der Missstände und dringend erforderlichen politischen und gesellschaftlichen Weichenstellungen für unsere immer älter werdende Bevölkerung.

Und ja, als gebürtiger Berliner war er für die Idee gleich zu gewinnen und tauschte auch noch seinen Dienst, um Zeit zu haben.

Pflegeberuf – Das Gefühl, etwas bewegen zu können

Zugeschaltet aus Coburg via Teams wurde es dann auch gleich privat – Dustin erzählte von seinem allerersten Besuch in einer Pflegeeinrichtung und wie er von einem ihm unbekannten Mann im Rollstuhl freudig begrüßt wurde, mit den Worten „Schön, dass du bist“.

Dieser Satz, an ihn gerichtet voller Freude von steht seitdem für ihn ganz persönlich stellvertretend für die Freude, die er Menschen bereitet und die ihm die Menschen zurückgeben, sowie die vielen Erinnerungen, die geboren werden.

Zeit zum Verarbeiten der vielen Erlebnisse bekommen die Schüler*innen beim Zuhören der Lieder.

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Und ganz nebenbei erfahren die Schüler*innen aus erster Hand alles zum Berufsalltag eines Altenpflegers. Kaum ein Thema wird ausgespart. Von Hürden und Ablenkung in der Ausbildung selbst, um Karriere als Pflegefachkraft durch Zusatzqualifikationen, Gehalt, der Umgang mit dem Versterben, Demenz, die verschiedenen menschlichen Düfte und die Notwendigkeit bei diesem herausfordernden Job achtsam mit sich selbst umzugehen.

Dabei wird nahezu alles angesprochen. Die Erzählungen helfen, die Perspektive zu wechseln. Die Musik gab den anwesenden Schüler*innen die notwendige Zeit das Gehörte zu verarbeiten.

Nah dran mit einer persönlichen Perspektive

Bestünde die Notwendigkeit, ein Fazit zu ziehen, dann lautet es definitiv: Ziel erreicht. Anders kann man kaum die Idee der Schüler*innen deuten, sich nach dem Praktikum erneut via Team zu treffen und über das Erlebte zu berichten und sich auszutauschen. Auf jeden Fall hat diese Unterrichtseinheit sichtbar ein Beitrag geleistet, vorhandene Ängste zu nehmen.

Wir sagen nochmal Danke an Dustin Struwe und schicken die besten Grüße von seiner Geburtsstadt Berlin nach Coburg.

Coming soon: Ein umfassender Mitschnitt von diesem besonderen Unterrichtstag.

 

[1] Hinweis: Bestandteil der Ausbildung Sozialassistenz sind insgesamt drei Praxisphasen: ein Orientierungspraktikum (6 Wochen – hauswirtschaftlicher Schwerpunkt), ein pädagogisches Praktikum (ca. 8 Wochen – z.B. in einem Kindergarten) sowie ein pflegerisches Praktikum (ca. 8 Wochen-Pflege von Erwachsenen).

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