20. April 2023

Pflegebasiskurs – der schnelle Einstieg in die Pflegebranche

Ein Pflegebasiskurs ist ein Schulungsprogramm, das in der Regel von Pflegeschulen oder Bildungseinrichtungen angeboten wird und dazu dient, Personen auf die Arbeit in der Pflege vorzubereiten. 

Ein Pflegebasiskurs kann je nach Anbieter und Umfang unterschiedlich lange dauern. In der Regel umfasst ein solcher Kurs jedoch ca. 400 Unterrichtseinheiten Theorie und ein Praktikum. Der Kurs vermittelt grundlegende Kenntnisse und Fähigkeiten, die für die Pflege von Patienten in verschiedenen Umgebungen, wie zum Beispiel Krankenhäusern, Pflegeeinrichtungen oder im häuslichen Umfeld, erforderlich sind.

Ein Pflegebasiskurs ist Voraussetzung für eine Tätigkeit als Pflegekraft oder auch als Einstieg in eine weiterführende Ausbildung zum Pflegefachmann oder zur Pflegefachfrau.

Welche Voraussetzungen brauche ich für einen Pflegebasiskurs?

Es gibt keine formalen Voraussetzungen, es ist also kein bestimmter Schul- oder Berufsabschluss vorgeschrieben. 

Es ist jedoch wichtig, dass Sie gesundheitlich geeignet sind, in der Pflege zu arbeiten. Sie müssen körperlich und geistig belastbar sein und sollten keine Einschränkungen haben, die Ihre Arbeit als Pflegekraft beeinträchtigen könnten. 

Es ist eine Tätigkeit, die einen mitfühlenden und fürsorglichen Charakter erfordert. In der Pflege wird man Teil des Lebens anderer Menschen, man hilft ihnen bei alltäglichen Aufgaben, die für sie nicht mehr so einfach zu bewältigen sind, und man unterstützt sie in schwierigen Situationen. Es ist eine Arbeit, die einem die Chance gibt, anderen zu helfen und gleichzeitig selbst zu wachsen.

Was lerne ich im Pflegebasiskurs?

Im Rahmen eines Pflegebasiskurses werden Themen wie Anatomie und Physiologie des menschlichen Körpers, Hygiene, Krankheitsbilder, Ernährung und die Durchführung von Maßnahmen der Grundpflege behandelt werden. 

Sie lernen die Grundlagen der Pflegeplanung und des Pflegeprozesses kennen und die Strukturierung anhand der „Aktivitäten des täglichen Lebens“. 

Auch Themen wie Kommunikation und Dokumentation sind Bestandteil des Kurses.

Was ist der Unterschied zwischen Grundpflege und Behandlungspflege?

Der Unterschied zwischen Grundpflege und Behandlungspflege liegt in den verschiedenen Arten von Pflegeleistungen, die erbracht werden.

Grundpflege bezieht sich auf die grundlegenden täglichen Aktivitäten, die eine Person benötigt, um ihre Grundbedürfnisse zu erfüllen, wie beispielsweise die Körperpflege, die Unterstützung bei der Nahrungsaufnahme, das Aufstehen, das Gehen und die Toilettengänge. Diese Art von Pflege ist darauf ausgerichtet, den Alltag der pflegebedürftigen Person zu erleichtern und ihnen zu helfen, ein selbstbestimmtes Leben zu führen.

Behandlungspflege hingegen bezieht sich auf medizinische Maßnahmen, die von einer Pflegekraft ausgeführt werden, um die Gesundheit einer Person zu erhalten oder wiederherzustellen. Hierzu gehören beispielsweise das Verabreichen von Medikamenten, Wundversorgung, das Anlegen von Verbänden oder die Durchführung von Injektionen. Diese Art von Pflege erfordert spezielle Kenntnisse und Fähigkeiten, die von medizinischem Fachpersonal erworben wurden.

Zusammenfassend kann man sagen, dass Grundpflege auf die grundlegenden Bedürfnisse und die Selbstständigkeit einer Person ausgerichtet ist, während Behandlungspflege darauf abzielt, medizinische Maßnahmen zur Erhaltung oder Wiederherstellung der Gesundheit einer Person durchzuführen. Beide Arten von Pflege sind wichtig und ergänzen sich oft gegenseitig in der ganzheitlichen Versorgung von pflegebedürftigen Menschen.

Was bedeutet „Aktivitäten des täglichen Lebens“ genau?

Aktivitäten des täglichen Lebens sind grundlegende Alltagstätigkeiten, die eine Person ausführen muss, um ihre Grundbedürfnisse zu erfüllen. Dazu gehören:

  1. Körperpflege: Dazu zählen Aktivitäten wie das Waschen und Kämmen der Haare, das Putzen der Zähne, das Duschen oder Baden und das Anziehen.
  2. Essen und Trinken: Hierzu gehört das Zubereiten von Mahlzeiten, das Essen und Trinken selbst sowie das Kauen und Schlucken.
  3. Toilettenbenutzung: Das selbstständige Benutzen der Toilette oder das Wechseln von Inkontinenzprodukten.
  4. Mobilität: Aktivitäten wie Gehen, Treppensteigen, Sitzen und Aufstehen, sowie das Bewegen innerhalb des eigenen Zuhauses.
  5. Inkontinenzmanagement: Aktivitäten wie das Wechseln von Inkontinenzprodukten oder das selbstständige Verwenden eines Katheters.
  6. Allgemeine Haushaltsführung: Aktivitäten wie Putzen, Waschen, Einkaufen und die Bedienung von Haushaltsgeräten.
  7. Kommunikation: Hierzu zählt das selbstständige Verstehen und Ausführen von mündlichen oder schriftlichen Anweisungen sowie das Verständigen mit anderen Personen. 

Aktivitäten des täglichen Lebens werden als wichtige Indikatoren für die Selbstständigkeit einer Person betrachtet. Sie mögen auf den ersten Blick wie einfache und selbstverständliche Aufgaben erscheinen, aber sie sind ein wichtiger Bestandteil unseres täglichen Lebens. 

Sie helfen uns, uns um uns selbst zu kümmern und unsere grundlegenden Bedürfnisse zu erfüllen. Aber was passiert, wenn wir aufgrund von Verletzungen, Krankheit oder Alter nicht mehr in der Lage sind, diese Aktivitäten allein auszuführen?

Für viele Menschen ist es schwierig, sich einzugestehen, dass sie Unterstützung bei den Aktivitäten des täglichen Lebens benötigen. Es kann eine Herausforderung sein, Hilfe von anderen anzunehmen, besonders wenn es um sehr persönliche Aufgaben wie Körperpflege oder den Toilettengang geht. Aber es ist wichtig zu verstehen, dass Unterstützung annehmen keine Schwäche ist, sondern ein Zeichen von Stärke.

Was kann ich mir unter einem „Pflegeprozess“ vorstellen?

Der Pflegeprozess ist ein systematischer Ablauf, der von Pflegekräften verwendet wird, um die Bedürfnisse von pflegebedürftigen Menschen zu ermitteln, zu planen, durchzuführen und zu bewerten. Der Pflegeprozess besteht aus sechs Schritten:

  1. Informationen sammeln.
  2. Probleme und Ressourcen erkennen (Informationen auswerten)
  3. Pflegeziele festlegen.
  4. Pflegemaßnahmen planen.
  5. Pflegemaßnahmen durchführen.
  6. Evaluation (Beurteilung der Wirkung der Pflege)

Das heißt:

Der Prozess beginnt mit der Sammlung von Informationen über die pflegebedürftige Person, wie beispielsweise ihre medizinische Vorgeschichte, ihre aktuelle Gesundheit und ihre täglichen Aktivitäten. Basierend auf diesen Informationen wird ein Pflegeplan erstellt, der die Ziele und Maßnahmen zur Erreichung dieser Ziele enthält. 

Die Pflegekräfte führen dann die geplanten Maßnahmen durch, wie beispielsweise die Unterstützung bei der Körperpflege oder die Verabreichung von Medikamenten. Im Anschluss daran wird der Erfolg der Maßnahmen bewertet und gegebenenfalls der Pflegeplan angepasst, um die bestmögliche Versorgung der pflegebedürftigen Person sicherzustellen. 

Der Pflegeprozess ist ein wichtiger Bestandteil der Pflege und hilft, eine umfassende und individuelle Betreuung zu gewährleisten.

Kann ich mit dem Abschluss „Pflegebasiskurs“ auch in der Behandlungspflege tätig werden?

Behandlungspflege wird durch examinierte Pflegefachkräfte durchgeführt. Sie benötigen also eine dreijährige abgeschlossene Ausbildung als Pflegefachfrau / Pflegefachmann. 

Ausnahme von dieser Regel:

Es gibt für nichtexaminierte Pflegekräfte einen Aufbaulehrgang, in dem Kenntnisse und Fertigkeiten der Behandlungspflege in den Leistungsgruppe 1 und 2 der häuslichen Krankenpflege vermittelt werden. Der sogenannte (LG 1 /LG2-Schein) umfasst folgende Tätigkeiten:

LG 1

  • Blutdruckmessung
  • Blutzuckermessung
  • Inhalation
  • Injektion s.c.
  • Richten von Injektionen (auch Insulingabe)
  • Auflegen von Kälteträgern
  • Richten von ärztlich verordneten Medikamenten
  • Augentropfen
  • Medikamentengabe
  • Ausziehen von Kompressionsstrümpfen

LG 2

  • Versorgung bis zu zwei Dekubiti Grad 2
  • Verabreichung Klistiere / Klysma
  • Flüssigkeitsbilanzierung
  • Medizinische Einreibung
  • Dermatologische Bäder
  • Suprapubische Katheter (SPK)-Versorgung
  • Versorgung perkutaner endoskopischer Gastrostomie (PEG)

Um an einem solchen Kurs teilnehmen zu können, benötigen Sie mindestens einen abgeschlossenen Pflegebasiskurs und eine anschließende zweijährige Berufstätigkeit als Pflegekraft. Nach dem bestandenen Theorieteil des Aufbaukurses müssen Sie ein dreimonatiges Praktikum in Vollzeit in einer Pflegeeinrichtung absolvieren.

Achtung!

Ob Sie tatsächlich in der Behandlungspflege tätig werden können, ist abhängig von dem jeweiligen Arbeitgeber sowie der Kooperation mit den entsprechenden Krankenkassen. 

Der Einsatz einer Pflegekraft mit Aufbaulehrgang in den Leistungsgruppen 1 und 2 muss vorab bei den jeweiligen Krankenkassen beantragt und durch diese genehmigt werden!

Ich überlege, später vielleicht eine Ausbildung in der Pflege zu absolvieren. Eigentlich möchte ich Krankenschwester werden. Wieso wird jetzt von Pflegefachfrau gesprochen?

Die Änderung der Berufsbezeichnung von “Krankenschwester” zu “Pflegefachfrau/-mann” ist ein Schritt in Richtung einer geschlechtsneutralen Sprache und einer besseren Anerkennung und Würdigung der Leistungen von Pflegefachpersonen in der Gesellschaft.

Die Berufsbezeichnung hat sich bereits mehrfach gewandelt. Bereits 2004 wurden die Berufsbezeichnungen „Krankenschwester / Krankenpfleger“ in „Gesundheits- und Krankenpflegerin bzw. Gesundheits- und Krankenpfleger geändert.

2020 wurden die drei Berufe Altenpflege, Krankenpflege und Kinderkrankenpflege zusammengeführt. In der neuen generalistischen Ausbildung absolvieren alle Auszubildenden zwei Jahre lang eine gemeinsame Ausbildung. 

Auszubildenden, die im dritten Jahr die generalistische Ausbildung fortsetzen, erwerben den Berufsabschluss „Pflegefachfrau bzw. Pflegefachmann“. Auszubildende, die den Schwerpunkt „alte Menschen“ oder „Kinder und Jugendliche“ wählen, können einen gesonderten Abschluss „Altenpfleger/in“ oder „Gesundheits- und Kinderkrankenpfleger/in“ erwerben.

Alle drei Berufe werden unter dem Begriff „Pflegefachkraft“ vereint.

Pflege – wo Fürsorge und Herz zusammenkommen.

Es ist abhängig von Ihre persönlichen Lebenssituation, ob Sie sich für eine Ausbildung oder einen Basiskurs entscheiden. Aber egal, welchen Weg Sie einschlagen, um in der Pflege tätig zu werden – werden Sie Teil der Gemeinschaft, die sich um andere kümmert, und helfen Sie, die Welt zu einem besseren Ort zu machen!

In der Pflege geht es nicht nur um medizinische Kenntnisse und praktische Fähigkeiten. Es geht darum, für Menschen da zu sein, sie zu unterstützen und ihnen zu helfen, wenn sie es am dringendsten brauchen. Es geht um die Fähigkeit, sich in die Lage anderer zu versetzen und einfühlsam zu sein. Es geht darum, sich um Menschen zu kümmern, wenn sie verletzlich und unsicher sind, und ihnen das Vertrauen zu geben, dass alles in Ordnung kommen wird.

Es geht darum, sich mit anderen zu vernetzen und als Team zusammenzuarbeiten, um das bestmögliche Ergebnis zu erzielen. Für all dies braucht es eine besondere Art von Mensch. Jemanden, der über Empathie, Einfühlungsvermögen und eine Leidenschaft für die Fürsorge verfügt. Es braucht jemanden, der sich wirklich um Menschen kümmert und bereit ist, ihnen zu helfen.

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