29. April 2014
Social Media für Senioren ?
Praxiserfahrungen über die Nutzung von Social Media im Altenpflegebereich – Kommentare aus der APb7
- Leider muss ich feststellen, dass in meiner Praxiseinrichtung keine Möglichkeit für Social Media Nutzung besteht. Die Menschen sind überwiegend älter als 90 und mit kognitiven Einschränkungen. Sie haben nie von Internet gehört und haben auch keine Interesse, was Neues zu lernen. Die soziale Kontakte, Freizeitgestaltungsangebote und das einfache Zusammenleben erfüllen den Alltag. Es ist aber schade, weil die Möglichkeiten der Kommunikation wie z.B. E-mail oder das Gespräch mit Angehörigen per Skype eine schöne Alternative im Vergleich zum einfachen Telefongespräch wäre.
- Social Media ist für Senioren vertreten, wo es spezielle Foren gibt. Viele Senioren haben zwar einen Zugang zum Computer, jedoch fehlt der Internetzugang und der Mut, Neues zu erlernen. Vereinzelnd findet man Menschen, die bereit sind, sich der neuen Technik in Gruppen zu öffnen und diese zu erlernen. Aufgrund des Erlernten richten sie sich zu Hause ihren Internetzugang ein und nutzen diesen. Es bietet: Selbstwertgefühl, Beschäftigung, „noch eine Aufgabe zu haben“, Wissenserweiterung sowie Kontakt mit anderen Menschen.
- In meinem Wohnbereich gibt es eine Dame, die den PC und das Internet nutzt. Was sie dort macht ist mir nicht bekannt.
- Aus der Erfahrung aus meiner Tätigkeit, habe ich keine älteren Menschen kennegelernt, die das Internet, Smartphones oder Tablets nutzen.
- Social Media spielt bei den Klienten des ambulanten Pflegedienstes, in dem ich arbeite, eine geringe Rolle. Es gibt nur zwei Klienten, die dies nutzen:
Einer ist leider seit seinem 26. Lebensjahr nach einem Badeunfall querschnittsgelähmt und nutzt seinen Laptop, um mit anderen gemeinsam Internetspiele zu spielen und versucht sich damit auch ein wenig zu identifizieren. Dabei hat er die Möglichkeit, in seiner Fantasiewelt abzutauchen und kann sich so ablenken.
Die zweite Klientin ist ca. 75 Jahre alt und musste sich zwangsläufig damit auseinandersetzten. Ihre Tochter wohnt in Tokio und es ist die einzige Möglichkeit mit ihr, ihrem Enkelsohn und Schwiegersohn in Kontakt zu treten. Sie tauscht sich fast täglich mit ihrer Tochter über E-Mails aus und mehrmals die Woche skypen sie und können sich so auch sehen. Sie hat dafür extra ein Kurs besucht, um mit dem Internet besser umzugehen. Ich finde, sie macht das sehr gut und freut sich auch selbst über ihre Möglichkeiten. - Ich habe keine Erfahrungen bei meinen Bewohnern auf dem Wohnbereich mit Social Media machen können. Diese Bewohner sind dement und haben bisher auch kein Interesse gezeigt, wenn jemand einen Laptop bei sich hatte oder ein Smartphone.
- Meine Schwiegermutter ist bereits über 70 Jahre und sie interessiert sich sehr dafür.
- Social Media wird in der Praxisstelle Angeboten, jedoch nicht genutzt. Könnte genutzt werden, um mit der Familie, ehemaligen Kollegen oder Freunden im Kontakt zu bleiben.