SOR-Aktionstag 2024: Antidiskriminierung und Nachhaltige Entwicklung
SOR Aktionstag 2024: Warum wir am Titel festhalten
Auch 2024 steht der SOR Aktionstag unter dem gleichen Titel wie im Vorjahr – und das aus gutem Grund. Die Verbindung von Antidiskriminierung und den globalen Zielen für nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals, SDGs) ist so selbstverständlich, dass sie weiterhin im Fokus stehen muss. Viele der SDGs betonen das Prinzip der Gleichbehandlung aller Menschen und die Förderung von Chancengleichheit, unabhängig von Herkunft, Geschlecht, Religion oder anderen persönlichen Merkmalen. Themen wie hochwertige Bildung, Geschlechtergerechtigkeit und weniger Ungleichheiten sind wesentliche Bestandteile des Antidiskriminierungsgedankens als auch der Nachhaltigkeit.
Der Titel des Aktionstags 2024 ist somit ein starkes Zeichen dafür, dass der Kampf gegen Diskriminierung und für nachhaltige Entwicklung noch lange nicht abgeschlossen ist. Vielmehr zeigt er, dass die Bemühungen Hand in Hand gehen müssen, um eine gerechtere und nachhaltigere Welt für nachfolgende Generationen zu schaffen.
14. SOR Aktionstag – Workshops als ein Baustein unseres Engagements
Florian Steindle der unsere Aktionstage schon seit vielen Jahren mit dem Workshop Rap gegen Diskriminierung begleitet, brachte es in seiner Rede auf den Punkt.
Er betonte, dass das Schild Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage am Schultor kein Siegel oder ein erreichter Zustand ist, sondern als Verpflichtung und als Bekenntnis zu verstehen ist. Die Verpflichtung, sich immer wieder erneut mit dem Hintergründen wie Rassismus entsteht auseinander zu setzen und an vielen Stellen Möglichkeiten zu schaffen, sich gleichberechtig und tolerant zu begegnen: in der Diverstity-Woche, die in jeder Klasse zu Beginn der Ausbildung durchlaufen wird, im jährlichen SOR-Kalender, gestaltet von den Auszubildenden und in vielen Unterrichtseinheiten.
Informationen zum Netzwerk Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage finden Sie hier: https://www.schule-ohne-rassismus.org/)
Acht von 14 Workshops - eine beispielhafte Auswahl vom SOR Aktionstag 2024
Die SOR-Aktionstage sind natürlich nur ein Baustein unseres Engagements. Doch auf jeden Fall einer, der besonders viel Spaß macht, unsere Gemeinschaft stärkt und uns die Gelegenheit gibt, sich mit ausgewählten Aspekten etwas intensiver zu beschäftigen.
Ist das etwa ein Klischee? – Stereotype und Vorurteile in Kinofilmen
In diesem Workshop wurde der Film Jenseits von Afrika, der durch seine romantische Erzählweise und beeindruckenden Bilder weltberühmt wurde, von einem etwas anderen Blickwinkel durchleuchtet. Die Teilnehmenden stellten sich die Frage: Welche Stereotype und Vorurteile werden in der Darstellung europäischer und afrikanischer Menschen vermittelt? Welche subtilen Wertungen verbergen sich hinter der bildgewaltigen Kulisse? Es wurde untersucht, wie kulturelle Klischees in Filmen entstehen und wie sie wirken.
Kreative Nutzung von Alltagsmaterialien – Upcycling: Schmuck aus recycelten Materialien
In diesem Workshop drehte sich alles um Kreativität und Nachhaltigkeit. Hier wurden gebrauchte Alltagsmaterialien durch Upcycling in einzigartigen Schmuck verwandelt. Es entstanden Ohrringe und Anstecker aus alten Buntstiften und aus Fahrradschläuchen. Teilnehmende waren eingeladen, eigenes Recyclingmaterial mitzubringen und dies direkt vor Ort in ihre Schmuckstücke einfließen zu lassen.
Barrieren und Inklusion mit Linus Bade
In diesem Workshop ging es darum, die größten Barrieren – die in unseren Köpfen – abzubauen. Von klein auf lernen wir oft, dass Menschen mit Behinderungen „anders“ sind, was zu Vorurteilen führt. Diese Vorurteile, die uns prägen, wurden im Workshop thematisiert und aufgelöst. Linus Bade, der die Inklusion durch eigene Perspektiven, Workshops und einigen Social Media fördern möchte, zeigte den Teilnehmenden, wie wichtig es ist, auf Augenhöhe miteinander in Kontakt zu treten und offene Fragen zu klären. Ziel war es, Berührungsängste abzubauen und den Weg für eine inklusive Gesellschaft zu ebnen, in der alle Menschen selbstverständlich zueinander gehören.
Auf den Spuren des Widerstands gegen Rassismus – Eine interaktive Geschichtswerkstatt
In diesem Workshop setzten sich die Teilnehmenden interaktiv mit der Verbindung von Rassismus und Kolonialismus auseinander. Anhand von Comics und Methoden des Globalen Lernens erarbeiteten sie, was von antikolonialen Widerstandsbewegungen gelernt werden kann und wie sie selbst eine antirassistische Haltung einnehmen können. Ziel war es, Geschichte lebendig zu vermitteln und aktuelle Bezüge zum eigenen Handeln herzustellen.
Kraft – Entspannung – Yoga
Hier konnte jede*r Yoga ausprobieren und kennenlernen. Gemeinsam wurden verschiedene Atem- und Körperübungen geübt, die helfen, das Wohlbefinden zu stärken und Stress abzubauen.
Widersprechen! Aber wie? – Argumentationstraining gegen rechte Parolen
In diesem Workshop lernten die Teilnehmenden, wie sie auf rassistische, diskriminierende und menschenverachtende Parolen reagieren können. Beispiele wie „Muslime sind doch alle Terroristen!“ oder „Die Ausländer nehmen uns die Arbeitsplätze weg!“ standen dabei im Fokus. Das Training vermittelte verschiedene Kommunikationsstrategien, um in alltäglichen Situationen, sei es im familiären Umfeld, in der Schule oder im öffentlichen Raum, schlagfertig und situationsgerecht zu reagieren.
Das Ziel war es, die Teilnehmenden in ihrer Haltung zu stärken und ihnen konkrete Handlungsmöglichkeiten aufzuzeigen, um mutig gegen diskriminierende Aussagen vorzugehen.
Rap gegen Diskriminierung – Rap für nachhaltige Entwicklung
Nach einem kurzen theoretischen Teil geht es direkt in die Praxis: Mit einfachen Rap- und Rhythmusübungen üben wir Timing, Ausdruck und Dynamik. Der Höhepunkt des Workshops war wie in jedem Jahr, das Vortragen des eigenen Songs auf der Bühne wofür es viel Applaus gab.
Bühnenprogramm mit anschließendem Buffet
Wie jedes Jahr führten zwei Schüler*innen durch das Bühnenprogramm mit kurzen Ansprachen von Detlev Hoffmeister, Vorstand von Campus Berufsbildung e.V., Gerlinde Lübbers Gesamtschulleiterin Campus Berlin am Südkreuz sowie von Monika Wagner, verantwortliche Lehrerin unsere vielen verschiedenen Aktionen und Projekten Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage, jeweils kurzweilig unterbrochen mit Präsentationen der Ergebnisse der Workshops. Highlight war wie immer der RAP mit viel Applaus.
Krönender Abschluss des Tages war das Buffet mit Leckereien von Schüler*innen und einigen fleißigen Lehrkräften in der Campus eigenen Schulküche.
Vielen Dank an alle. Wir freuen uns jetzt schon auf den 15. SOR-Aktionstag in 2025!
Plakate zum SOR Aktionstag 2024, gestaltet von Studierenden im 3. Semester der Erzieherausbildung: