Wer viele Kontakte pflegt, besitzt ein größeres Gehirn
US-Hirnforscher haben herausgefunden, dass Personen, die über ein großes soziales Netzwerk verfügen, ein größeres Volumen der Amygdala (der Mandelkern) aufweisen. Menschen, die kontaktfreudig sind, scheuen sich nicht, auf fremde Menschen zuzugehen und haben es oft leichter, wenn es um Erfolg im Beruf geht. Je mehr Kontakte ein Mensch hat, desto komplexer ist das Datenverarbeitungszentrum des Gehirns. Die Amygdala sitzt im Zentrum des Gehirns und bewertet unsere Sinneseindrücke. Die Verarbeitung und Verknüpfung von Informationen hat einen Einfluss auf die anatomische Größe der Amygdala.
Aber nicht nur kontaktfreudige Menschen besitzen ein größeres Volumen der Amygdala. Wissenschaftler haben entdeckt, dass bei verschiedenen Tierarten, wie z.B. bei Affen, die in einem komplexen Hordennetzwerk leben, auch ein größeres Volumen der Amygdala festgestellt werden kann.
Wer wenige Kontakte zu anderen Menschen hat, besitzt eher einen kleineren Mandelkern. Ferner gibt es einen Zusammenhang zwischen der Größe der Amygdala und dem Erinnerungsvermögen eines Menschen. Personen, die eine größere Amygdala haben, können sich besser an Ereignisse erinnern. Allerdings, die Größe der Amygdala nimmt mit zunehmenden Alter leider wieder ab.
Virtuelle Netzwerke sind kein Ersatz für reale Freunde. Der Mangel an echten Freunden wird immer größer, je mehr man sich mit den virtuellen Netzwerken beschäftigt. Jedoch ist noch nicht nachgewiesen worden, ob Personen, die „Communities“ nutzen, um einen Bekantenkreisen aufzubauen und zu pflegen, eine kleinere Amygdala besitzen. Fest steht jedoch, dass diejenigen, die einen großen Bekanntenkreis haben, einen größeren Amygdala besitzen als der Durchschnitt der Gesellschaft.
Quelle: Lederer, Erich. Menscheln im Mandelkern. 21.02.2011